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Der Spiegel

   
 


 

 

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Der Spiegel, ein japanisches Märchen

Vor langer Zeit lebte in einem abgelegenen Teil Japans ein Mann und seine Frau. Sie waren mit einer lieben und reizenden Tochter gesegnet, die ihr ganzer Stolz war.

Eines Tages nun musste der Mann geschäftlich in das ferne Kyoto aufbrechen.

Als er endlich von der beschwerlichen Reise glücklich zurück bei seiner Frau und seiner Tochter war, hatte er im fernen Kyoto ihrer gedacht und Geschenke mit gebracht.

Nachdem er sich von seiner Reisekleidung befreit hatte, machte er es sich im Wohnraum auf den Tatamimatten bequem. Seine Frau und seine kleine Tochter setzten sich, in Erwartung auf ihre Geschenke vor ihn.

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Schließlich öffnete er einen Bambuskorb und schaute in die glänzenden Augen seiner Tochter, als er ihr eine kleine wunderschöne Puppe und eine große Schachtel Moshi in ihre ausgestreckten Hände legte. Nun kam seine Frau an die Reihe.

Ein weiteres Mal griff er in den Bambuskorb und brachte einen wertvollen, schön blank polierten Spiegel hervor. Auf seiner Rückseite waren Pinienbäume und Störche zusehen. Oh, wie erstaunt war seine Frau, als sie ihr Gesicht in dem Spiegel sah, denn sie hatte nie in ihrem Leben vorher so etwas wunderbares besessen. Sie versprach den Spiegel wie einen Schatz zu hüten, war es doch das kostbarste, was sie besaß.

Einige Jahre später wurde die Frau sehr krank. Kurz bevor sie starb, rief sie noch einmal nach ihrer Tochter. “Mein liebes Kind, wenn ich tot bin, kümmere dich gut um deinen Vater. Du wirst mich vermissen, wenn ich nicht mehr da bin, also nimm meinen Spiegel und wenn du dich besonders Einsam fühlst, dann guck` in den Spiegel und du wirst mich immer sehen. Nachdem sie so gesprochen hatte verstarb sie friedlich, in der Gewissheit alles geregelt zu haben.

Nach einiger Zeit heiratete der Mann wieder, aber die neue Frau war noch sehr jung und konnte keinen großen Gefallen an ihrer Stieftochter finden und beachtete sie nicht, oder schalt sie zu Unrecht aus.

Von da an verrichtete das junge Mädchen stumm und betrübt ihre Hausarbeiten und wenn sie sich besonders einsam fühlte, dann holte sie den Spiegel ihrer verstorbenen Mutter hervor.

Wie ihre Mutter prophezeit hatte, war der Spiegel ihr ein großer Trost, immer wenn sie in ihn blickte, dann sah sie das Gesicht ihrer Mutter, jung und schön wie aus ihren jüngsten Kindertagen.

So ging das einige Zeit, das Mädchen verkroch sich immer öfter und besah sich voller Traurigkeit das Spiegelbild der Mutter und klagt ihr betrübt ihr Leid. Sie sprach von ihrer Einsamkeit und ihrem Wunsch, dass die neue Frau ihres Vaters doch netter zu ihr wäre.
 

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Denn das Mädchen mochte die neue Frau trotz allem.

Eines Tages nun suchte die Stiefmutter ihre Stieftochter und sah sie in der Ecke des Hauses über einen Gegenstand gebeugt mit sich selber redend. Die Stimme des Mädchens hörte sich so verbittert und eindringlich an, dass die Stiefmutter in den Glauben verfiel, dass das Mädchen mit üblen Kräften in Verbindung getreten wäre und ihr nach dem Leben trachten würde. In ihrer abergläubischen Angst wendete sie sich an ihren Mann.

Der Vater des Mädchens war sehr erbost , denn gehörte es sich nicht für die Kinder, dass sie den nötigen Respekt Älteren gegenüber walten lassen und dunkle Mächte konnte und wollte er in seinem Haushalt nicht dulden.
Das Mädchen war erstaunt über die harten Worte ihres Vaters und erzählte traurig von ihren Gefühlen, die sie seit dem Tod der Mutter plagten und dass die neue Frau sie nur missachtete oder ausschimpfte.

Und sie berichtete von dem Spiegel, den sie von ihrer Mutter an deren Totenbett geschenkt bekommen hatte. Sie berichtete, dass sie immer, wenn sie traurig war und das war sie in den letzten Wochen sehr oft, dann nahm sie den Spiegel und ihre Mutter lächelte sie daraus freundlich an und so konnte sie wieder Kraft für einen neuen Tag mit der neuen Frau ihres Vaters schöpfen.


Jetzt war der Vater sehr ungehalten über seine neue Frau, die seine unschuldige Tochter einer solch scheußlichen Missetat verdächtigt hatte.
Die Tochter aber beschwichtigte ihn. Denn sie achtete die Frau, die so gut zu ihrem Vater war und als dies die Stiefmutter hörte, bat sie um Verzeihung für ihr Verhalten dem Mädchen gegenüber und schämte sich sehr.

Von da an zog Friede in das Haus ein, wo das Mädchen wohnte, die das Gesicht ihrer geliebten verstorbenen Mutter im Spiegel sehen konnte.

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