Ukiyo
Die Kunst des Druckens nahm bereits 764n.Chr. unter der japanischen Kaiserin Shotoku seinen Anfang. Diese ließ eine Millionen Götterbilder herstellen, wovon jede einen buddhistischen Spruch enthalten sollte, um die Herstellung der Sprüche zu beschleunigen, wurden die Sprüche nicht mehr mit der Hand geschrieben, sondern es wurden Druckplatten geschnitzt.
Im 12. Jahrhundert wurden die Techniken verfeinert und kunstvoller, da japanische Mönche auf ihrem Weg der Erleuchtung möglichst oft den Namen Buddhas wiederholen wollten. Um dies zu ermöglichen, wurde der Name gedruckt.
Waren die Verziehrungen zunächst noch im chinesischen Stil, entwickelte sich ab dem 15.Jahrhundert ein eigenständiger japanischer Stil.
Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts war das Drucken alleine den Tempeln und Klöstern überlassen. In der Edo Periode ( 1600-1868) schließlich gaben reiche Kriegsherren oder Kaufleute ihr Geld für kulturelle Dinge aus. Sie gaben Bilder von Kurtisanen, dem Theater und dem täglichen Leben in Auftrag. Die Abbildungen des Höfischenlebens waren nicht mehr von Interesse für die reiche Mittelschicht.
Ursprünglich hieß die Wortbedeutung ukiyo „die traurige Welt, das Jammertal“ womit die Buddhistischen Mönche die neue Kunstrichtung benannten. In der Mitte des 17. Jahrhunderts änderte sich die Bedeutung des Schriftzeichens für die Silbe uki und die neue Bezeichnung war „Welt der flüchtigen Freude, fließende Bilder“ So entstand die Bezeichnung ukiyo-e für Bilder, die die vergängliche, oder alltägliche Welt zeigten.
Nicht nur große Bilder entstanden mit den ukiyo-e, sondern auch die ersten illustrierten Bücher erschienen in dieser Zeit. Sie waren zu meist in Kana und nicht mit den komplizierteren chinesischen Kanji geschrieben und ermöglichten dem Betrachter den Inhalt auch zu verstehen, wenn er die Schriftzeichen nicht lesen konnte.
Nach der Öffnung Japans im 19. Jahrhundert gelangten die Bilder nach Europa und beeinflussten namentliche Künstler wie Van Gogh, Monet, Degas and Klimt.
Herstellung von Holzdrucken:
Dieser Link führt zu einer anderen Seite, auf der die Herstellung eines Ukiyo auf englisch und ganz unten mit Hilfe von Bildern erklärt wird
Hanshita: Für die Schnittvorlage (Hanshita) wird eine Farbvorlage auf ein dünnes japanisches Papier( Minougami) übertagen. Hierbei werden aber nur die schwarzen Umrisse und die schwarzen Bildteile kopiert. Diese Papier wird auf einen Holzblock geleimt. Ist der Leim ausgetrocknet, wird das Hanshita auf dem Holzblock mit Sesam-Öl eingerieben um es durchsichtig zu machen.
Schnitzen: Um den Schlüsselblock herzustellen, werden alle Teile, die nicht gedruckt werden sollen aus dem Holzblock geschnitzt.
Hat man die Linien und schwarzen Flächen Detailgetreu herausgearbeitet, werden von diesem Block die ersten Kopien gezogen. Und zwar so viele, wie das spätere Bild Farben haben soll.
Nun wird bei Jeder Kopie der Bereich, der einer Farbe entspricht markiert und diese Kopie wird wiederum auf einen Holzblock geleimt und die Bereiche der markierten Farbe wird herausgearbeitet.
Dieses Verfahren wiederholt sich, bis für jede Farbe ein Druckblock zur Verfügung steht.
Die Druckblöcke wurden mit Ausrichtungsmarkierungen versehen, damit man später alle Farbbereiche genau an die richtige Stelle drucken kann.
Das Drucken: Wenn alle Blöcke fertig geschnitzt sind, können noch kleine Korrekturen vorgenommen werden, damit alle Linien und Flächen ohne Überlappunggen in den vorgesehenen Bereichen passen.
Beim Drucken selber beginnt man immer zuerst mit der schwarzen Farbe und danach kommen die anderen Farben.
Ursprünglich wurden die Farben aus Blumen, Baumrinde, Blättern und anderen natürlichen Materialien hergestellt, was die Bilder sehr Lichtempfindlich machte.
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